über mich
Ich heiße Peter Müller, bin 52er Baujahr und bin jetzt Altersrenter. 45 Jahre Lebensarbeitszeit (darin enthalten
zwei mal ein halbes Jahr Arbeitslosigkeit) sind genug.
Ich bin auf den Rollstuhl angewiesen, habe damit auch so meine Probleme, aber das ist ein anderes weites Feld, über
das man lange reden könnte.
Ursache ist Poliomyelitis (Kinderlähmung) in frühester Kindheit.
Wenn jemand zum Thema Schwerbehinderung eine Frage hat, kann ich auch Auskunft geben.
Ich war mehr als 20 Jahre Schwerbehindertenvertreter im Betrieb.
Trotz meiner Behinderung bin ich sehr mobil - ich
fahre seit über
vier Jahrzehnten auf Handbedienung umgebaute Autos, derzeit einen Mitsubishi Colt. Und ich bin
immer noch leidenschaftlicher Autofahrer - trotz der vielen Staus in Berlin. Vielleicht liegt das auch daran, dass mir als Rollstuhlfahrer das Auto das
Gefühl vermittelt, teilhaben zu können an der “grenzenlosen” Freiheit und Mobilität.
Wer sich in ähnlicher Situation befindet und Lust hat, sich auszutauschen, nur zu.
Seit Oktober 2017 weiß ich, dass ich, und das wahrscheinlich schon seit langem, an Myasthenia gravis erkrankt bin. Ich danke der vertretenden Allgemeinärtztin,
die das auf Anhieb erkannt und mich in die Notaufnahme des Neuköllner Krankenhauses überwiesen hatte. Nun schlucke ich jeden Tag eine Menge Tabletten und es geht mir
um längen besser.
2018 folgte ich dem Weg aller alten Männer zum Urologen. Der Ultraschall ließ Nierenssteine vermuten. Ein CT brachte Klarheit, meine Nieren sind steinreich. Das ist die Rache
meines Lebens, im Grunde immer zu wenig getrunken zu haben. Im folgenden Jahr war ich mehrmals im Krankenhaus, die Steine entfernen zu lassen und um Harnwegsinfektionen
auszukurieren. Diese Geschichte ist leider noch nicht zu Ende, einige Brocken tummeln sich immer noch in den Nieren.
Im Rahmen dieser Behandlung wurde in den Harnweg eine Schiene gelegt. Die sollte 2020 entfernt werden, durch Corona wurde die OP aber abgesagt. Ich ließ es dummerweise damit bewenden,
da ich von dieser Schiene nichts merkte und auch keine Schmerzen hatte. Im Hintergrund entwickelte sich daraus eine Sepsis, so dass ich Anfang 2024 wieder ins Krankenhaus musste. Die
Schiene wurde entfernt und Antibiotika halfen mir wieder zurück ins normale Leben.
Ich hatte mit weißem Hautkrebs zu kämpfen, der kommt aber mmer wieder, vor allem am Kopf. Auch das zog einen Krankenhausaufenthalt nach sich. Aus heutiger Sicht (Oktober 2025) bin ich
die ganze Zeit nicht wieder in den richtigen Tritt gekommen. Ich habe in der Zeit über 40 kg abgenommen. Auch ein Abzess am Hintern trug zu meinem schlechten Allgemeinzustand bei, immerhin sitze ich ja den ganzen Tag darauf im
Rollstuhl. Im Juli 2025 waren meine Blutwerte so schlecht, dass ich wieder ins Krankenhaus kam. Nieren, Leber und Harnwege waren voller Keime. Dazu kaam Aszitis - Ansammlung von Bauchwasser.
Knapp acht Wochen war ich im Krankenhaus und sie haben mich wieder hingekriegt. 14 Liter Bauchwasser wurde entfernt, dadurch war ich nochmals 14 kg leichter.
Die ganze Zeit war mir auch nicht nach Autofahren zumute, jetzt bin ich wieder bei Kräften und unser jetziges Auto, ein Citroén C 4 Grand Picasso wird gerade wieder mit einer Handbedienung ausgerüstet.
Um es mal auf die Humorvolle zu sagen: Bei jeder neuen Krankheit hebe ich die Hand. Ich weiß nicht, wie ich das abstellen kann.