Das Jahr 2007
Rückblickend auf das Jahr 2007 war
dieses doch aufregend mit vielen Neuigkeiten. Yvonne und Celeste pubertieren prächtig mit den damit verbundenen
unkontrollierten emotionalen Ausbrüchen. Man nimmt es relativ gelassen, bis die Schmerzgrenze erreicht ist. Dann wird klärend eingegriffen, bis
hierhin und nicht weiter. Yvonne nimmt doch schon weitestgehend selbstständig ihre Tabletten, es kommt nur noch selten vor, dass sie die Einnahme
vergessen hat. Celeste muss nach wie vor jeden Morgen an die Tabletten erinnert werden. Zusammen mit ihrer Zickigkeit wurde sie die letzten Monate
morgens immer unausstehlicher, dass es nicht mehr zum Aushalten war. Da die Wirkung des Medikaments erst nach einer halben Stunde einsetzt, drängen
wir sie zur Zeit, morgens als allererstes die Tabletten zu nehmen. Dann läuft der Morgen doch relativ harmonisch ab.
Pia reagiert seit einiger Zeit allergisch auf Lebensmittelfarbstoffe, so dass sie kein buntes Eis und bunte Süßigkeiten essen darf, nur Schokolade
ist unproblematisch. Das ist doch sehr schwer für sie. In den letzten Wochen reagiert sie auch auf Äpfel mit Hautausschlag im Gesicht, am Hals und
an den Armen. So hat jeder sein Päckchen zu tragen.
Celestes schulische Leistungen waren so schlecht - ihre Klassenlehrerin hatte sie schon abgeschrieben und hielt damit auch nicht hinter dem Berg
(Sprüche wie "das schaffst du sowieso nicht" waren an der Tagesordnung) - dass wir uns entscheiden mussten, ob wir sie ein Jahr zurückstufen oder
sie in eine andere Schule mit der entsprechenden Förderung geben sollen. Der entsprechende Förderbedarf hätte aber auch erst wieder in einem
langwierigen behördlichen Prozess ermittelt werden müssen, so dass wir uns für die erste Variante entschieden. Nun schreibt sie durch die Bank
gute, manchmal sogar sehr gute Noten in den Klassenarbeiten, wir denken, die Entscheidung war goldrichtig.
Für Yvonne stand in diesem Jahr der Schulwechsel an. Wir hatten Sie mit einem Superzeugnis einer Kunstprofessorin über ihr gezeigtes künstlerisches
Talent an einer kunstorientierten Gesamtschule angemeldet. Leider hat sie das Aufnahmegespräch mit dem Rektor verpatzt, indem sie ihn kaum ansah und
so tat, als ob sie das alles nichts anging. Folgerichtig kam die Ablehnung. Da sie schon an der katholischen St.-Hildegard-Schule war, hatten wir das
Glück, sie an der katholischen St.-Marien-Schule unterzubringen, auf der sie bei entsprechenden Leistungen auch das Abitur machen kann. Sie kommt gut
klar auf dieser Schule, der Klassenlehrer ist schwer in Ordnung - ein Problem weniger.
Ende Juli fragte uns das Jugendamt, ob wir uns vorstellen könnten, den Bruder von Pia aufzunehmen. Jan ist noch keine 3 Jahre alt und lebt seit
einem Jahr bei den Großeltern im Ruhrpott. Innerhalb einer Woche sollten wir uns entscheiden. Nach intensiven Gesprächen mit den Kindern entschieden
wir uns dafür. Schade, dass auch hier wieder die Bürokratie mit aller Macht zuschlug, so dass wir ihn erst Mitte Oktober zu uns holen konnten. Jeder
Monat ist für so ein kleines Kind ein wirklich verlorener Zeitraum, denn Jan hat enorme Defizite in seiner Entwicklung. Sowohl seine Mutter als auch
die Großeltern sind nicht in der Lage, dem Kind in diesem Alter das nötige Wissen samt Fertigkeiten mitzugeben. Zu dieser Problematik mache ich aber
an anderer Stelle ein neues Kapitel auf.
So sind wir nun zu sechst und vier strahlende Kinder schauten auf die Geschenke unterm Weihnachtsbaum.
© PM 01/2008